Fußwallfahrt des Dekanats am 1. Mai 2002 nach Neviges

Um 15.00 Uhr haben sich ca. 130 Menschen vor der Kirche Christkönig eingefunden; Kinder Jugendliche und Erwachsene.

Seit 22 Jahren führt die italienische Gemeinde diese Wallfahrt jährlich nach Neviges durch. Seit 3 Jahren sind dazu auch die polnische Gemeinde und deutsche Pfarreien aus dem Dekanat eingeladen.

Der italienische Pfarrer Don Dario und Pfarrer Ulrich Lemke aus St. Johann Baptist begrüßen die Anwesenden sowohl in italienischer als auch in deutscher Sprache. Durch Singen und Beten in beiden Sprachen stimmt die Gruppe, in der die Menschen italienischer Abstammung die weitaus größte Anzahl stellen, sich auf den gemeinsamen Weg ein. Pfarrer Hodick aus der Pfarrei St. Raphael / St. Paul übersetzt an diesem Nachmittag und auch in der Abendmesse im Mariendom in Neviges für die teilnehmende Gruppe der gehörlosen Menschen alles in die Gebärdensprache, so dass auch sie aktiv am Geschehen teilnehmen können.

Gegen 15.30 Uhr geht es los. Aber schon beim Auszug aus der Kirche stoppt der Zug. Es regnet, als wolle Petrus alle frisch gewaschen auf den Weg schicken. Aber bald lacht die Sonne wieder, und Marienlieder erklingen im Wechsel mit Rosenkranzgebeten und Fürbitten in italienischer und deutscher Sprache auf dem gesamten Weg. Eine wechselnde Vierergruppe trägt die ganze Zeit eine mit Blumen geschmückte Madonnenstatue den Wallfahrern voran bis in den Mariendom.

Pausen, um gemeinsam über einige Fragen in Kleingruppen nachzudenken, unterbrechen den Weg. „Warum scheitern wir so oft daran, gute Vorsätze, die wir uns fest vorgenommen haben, in die Tat umzusetzen?“
„Wer oder was kann uns dabei helfen, unsere Vorsätze auch tatsächlich zu realisieren?“ Die Ergebnisse dieser Überlegungen werden später in der Abendmesse vorgestellt.

Gegen 18.00 Uhr ist das Ziel erreicht. Es sind noch viele Menschen per Fahrzeug nach Neviges gekommen, unter ihnen auch noch einige Priester des Dekanates, die nun mit dem Dechanten Stein gemeinsam um 18.30 Uhr die Heilige Messe feiern.

Am heutigen Morgen wurde schon in einer besonderen Messe der Beginn des 301. Jahres der Wallfahrten nach Neviges gefeiert.

In seiner Predigt stellt Dechant Stein drei Persönlichkeiten vor, Pater Maximilian Kolbe, Nikolaus Groß und Padre Pio, die uns in unserem Leben Leitbilder sein können, deren Leben ganz unter dem Motte des heutigen Tages stand: „ Fürchte dich nicht: Der Herr ist mit dir“. Diese drei Menschen leuchteten in dunkler Zeit als gute Sterne für Europa auf.
„Je dunkler es wird, desto heller strahlen die Sterne“, die Sterne als Symbole des Hoffens und des Lebens.

Am Altar werden im Laufe der Messe 12 Kerzen angezündet, für jede Pfarrei des Dekanates eine. Sie sollen anschließend in den einzelnen Kirchen weiter brennen, für die einen als Erinnerung an diesen Tag, für die anderen vielleicht als Ansporn, im nächsten Jahr auch an dieser Wallfahrt teilzunehmen, um gemeinsam das Gefühl zu erleben, was es heißt, betend und singend durch Straßen und über Felder zu ziehen und sich so offen zu seinem Glauben zu bekennen.

U. Klasen
Alle Fotos: R.Klasen