Archiv

Pfarreigeschichte
Pfarrkirche
Religiöses Leben
Geistliche in St. Johann Baptist
Pfarrsoziographie
Pfarrorgane
Einrichtungen und Vereine
Schule und Erziehung
Caritas
Besondere Ereignisse

Beiträge zur Pfarrgeschichte

Pfarrbrief
"Blickpunkt Gemeinde" 1/1996

Wählen Sie auch folgende Fotos:

Kirchengeschichte
Altar und Kreuz
Altarweihe


Das Kreuz in der Kirche St. Johann Baptist
...als Baum des Lebens


Im Gurtbogen vor dem Chorraum unserer Pfarrkirche ist wie in einem Triumpfbogen das Anfang der siebziger Jahre geschaffene Altarkreuz angebracht. Mit dem Motiv des Lebensbaumes hat der Künstler Elmar Hillebrand einen Gedanken aus der biblischen Überlieferung aufgenommen, der seit dem 4.Jahrhundert auch in der Kunst verarbeitet wird: Durch den Tod Jesu am Kreuz und seine Auferstehung hat das Kreuz nicht mehr allein die schreckliche Bedeutung des Todes, sondern es ist Zeichen der Auferstehung, Symbol für das Leben.

Das als Baum des Lebens aus dem Halbedelstein Onyx gehauene Altarkreuz zeigt in seinem Stamm den alles tragenden Christus. Kreuzgestaltig öffnet er sich, um mit astartig ausgestreckten Armen gleichsam alle zu umfassen (vgl. Joh 12,32).

Diese Kreuzesdarstellung ist wie eine Botschaft: Gott bietet uns sein Reich als Alternative an! Er hat in Jesus "Wurzeln geschlagen", so daß Jesus von nun an eine Quelle des himmlischen Lebens wird, sichtbar daran, daß die vernichtenden Mächte des Todes ihn nicht zu halten vermochten. So wird für den Glaubenden das Kreuz Jesu zum „Baum der Erkenntnis": Daran ist zu sehen, daß der liebende Gott uns durch Jesus das Leben schenkt, das den Tod überwindet. Deswegen singt die Kirche in der Präfation am Fest der Kreuzerhöhung: „Vom Baum des Paradieses kam der Tod, vom Baum des Kreuzes entstand das Leben!" Und deswegen erzählen mittelalterliche Legenden, daß ein Zweig vom paradiesischen Baum des Lebens später zum Baum des Kreuzes heranwuchs, oder daß dort, wo Adam bestattet worden war, später das Kreuz Jesu aufgerichtet wurde, und Jesu Blut Adam erlöste.

Deshalb kann von ihm aus das wachsen, was die Menschen seit alters erträumen: ein Reich, in dem das Leben und nicht der Tod, die Güte und nicht der Haß, das Vertrauen und nicht die Angst die ragenden und treibenden Kräfte sind; ein Reich, das jedem Wesen ungezwungen, gerne und ganz selbstverständlich alles gewährt, was das Leben gut und schön macht; kurzum: ein Reich, das einen Vorgeschmack des Himmels vermittelt, weil es selbst schon ein Stück Himmelreich ist.

Die Botschaft in der Kreuzesdarstellung weist auch auf den harten Lebenskampf des Christen in dieser gott-entfremdeten Welt hin. Es gibt keinen „Baum des Lebens", der nicht zugleich „das Holz des Kreuzes" ist. Die dunklen Kreuzesbalken verdeutlichen: Der irdisch-geschichtliche Kreuzestod Jesu ist das felsenfeste Fundament, auf dem der Baum des neuen Paradieses steht.

Das Kreuz als beherrschender Mittelpunkt in unserer Kirche - das Kreuz als der Angelpunkt der Weltgeschichte: Der erhöhte Herr - in der Geheimen Offenbarung des Johannes als „Lamm" bezeichnet - hat durch seinen Opfertod (das Lamm ist „wie geschlachtet') den endgültigen Anspruch auf die Weltherrschaft angetreten, der „schon jetzt" beginnt, aber „noch nicht" vollendet ist. Wie die letzte Seligpreisung der Johannesoffenbarung verkündet (22,14), wird jeder, der auf Christi Tod und Auferstehung getauft ist, auch „Anteil erhalten am Baum des Lebens".

Hans-Joachim Ossé


|Home|Aktuelles|Messfeier|Gemeindeleben|Kirchenmusik|Kirche|Links|Kontakt|Webmaster|

Dateien, Graphiken, Photos und Texte sind geschützte Produkte
im Sinne des Urheberrechtes.

© 2004 by Pfarrgemeinde St. Johann Baptist in Wuppertal
Verantwortlich: Ulrich Beyer